Zeit an der Lui: 1993-2002 (Abi 2002)
Abifächer: Mathematik, Biologie, Gemeinschaftskunde, Deutsch
Studium/Ausbildung:
Biochemie (2002-2004), Uni Hamburg
Tiermedizin (2004-2010), Tierärztliche Hochschule Hannover
Doktorarbeit (2010-2012), Tierärztliche Hochschule Hannover
Beruf: Tierärztin (eigene Praxis)
Wohnort: Hamburg
Was fällt mir als Erstes ein, wenn ich an die Lui denke?
Die Oberstufenzeit mit allen Facetten: Tolle Leistungskurse mit großartigen Lehrern (Herr Stelzer, Frau Göllnitz), viel Lernstoff und nächtliche Büffelei, aber auch so viel Spaß (abenteuerliche Tut-Fahrten, extrem lustige Partys und wöchentliche (natürlich unbemerkte ;-)) Frühstückssessions in der letzten Reihe im Gemeinschaftskundeunterricht).
Wie habe ich die Zeit an der Lui erlebt? Woran denke ich gerne zurück?
Größtenteils positiv. Ich hatte das Glück, eigentlich durchweg sehr engagierte Lehrer gehabt zu haben. Außerdem hatten wir einen wirklich sehr eng zusammenstehenden Klassenverband. Ich denke gern an die damaligen Freundschaften zurück.
Welche Lieblingsfächer hatte ich?
Biologie, Chemie, Mathematik, Physik
Welche beruflichen Ziele hatte ich am Ende meiner Schulzeit?
Ich war hin und her gerissen. Eigentlich wollte ich Tierärztin werden. Das damit verbundene Studium in einer anderen Stadt (in Hamburg gibt es den Studiengang nicht) hat mich direkt nach dem Abi aber davon abgehalten. Ich fühlte mich nicht bereit, meine Heimat zu verlassen. Daher habe ich zunächst zwei Jahre Biochemie in Hamburg studiert. Nach zwei Jahren war ich dann soweit gereift, mir meinen Traum des tierärztlichen Berufs zu erfüllen.
Welcher Weg hat mich zu meinem jetzigen Beruf geführt?
Zunächst zwei Jahre Umweg über ein Biochemiestudium, in dem ich aber extrem viel Wissen für das Tiermedizinstudium mitnehmen konnte. Das Tiermedizinstudium dauerte dann 5 ½ Jahre. Anschließend folgte die Doktorarbeit (zum Thema Pferdezähne) im Anatomischen Institut mit vielen Kongressen und Fortbildungen. Daraufhin bin ich ein halbes Jahr zwischen Gießen, wo ich meine Forschungsmethoden an der Uni etabliert habe, und Buxtehude, wo ich eine Fortbildung für Chiropraktik gemacht habe, gependelt. Im Herbst 2012 ging es dann endlich in die richtige Tierarztpraxis. Bis Frühjahr 2014 arbeitete ich als Assistenztierärztin in einer Pferde- und Kleintierpraxis. Im März 2014 habe ich mich dann selbstständig gemacht und führe seither eine Pferdepraxis mit den Schwerpunkten Zahnbehandlung, Chiropraktik und Akupunktur.
Was begeistert mich besonders an meiner beruflichen Tätigkeit und gibt es auch Schattenseiten?
Mich begeistert vor allem, das machen zu können, was ich liebe. Ich habe quasi mein Hobby zum Beruf gemacht. Es ist ein wahnsinnig vielseitiger Beruf, der immer wieder Neues mit sich bringt. Man muss sich in kürzester Zeit auf Situationen einstellen und handeln. Das fordert teils kombinatorisches und abstraktes Denken, was ich sehr mag. Der Umgang mit Tieren und vor allem das praktische Arbeiten an der frischen Luft gefallen mir unglaublich gut. Außerdem mag ich den engen und sehr persönlichen Kontakt zu meinen Kunden. Man lernt über die Jahre sehr viele verschiedene und inspirierende Menschen kennen. Schattenseiten – es gibt natürlich auch Leid und Hilflosigkeit. Aber damit lernt man umzugehen.
Was tue ich neben meiner beruflichen Arbeit als Ausgleich in meiner Freizeit?
Maßgeblich „Mama-sein“. Ich liebe die Kombination aus Arbeiten und Familiendasein. Meine beiden Mädchen sind mein Ein und Alles. Wir erleben tolle Sachen in der Natur, gehen zum Reiten oder Turnen. Wenn dann neben den Kindern, dem Haus und Garten noch ein wenig Restzeit bleibt, mache ich gern Sport (Fitness und Reiten), backe und koche sehr gern, und freue mich, meine Freunde treffen zu können.
Warum engagiere ich mich im Vorstand des Ehemaligenvereins?
Vor ein paar Jahren bin ich irgendwie einfach in den Vorstand „reingerutscht“. Mittlerweile bin ich Vorsitzende und mache diese Arbeit leidenschaftlich gern. Die gedankliche und emotionale Verbindung zur Lui war auch nach dem Abitur bei mir dauerhaft vorhanden. Ich habe mich jedes Mal gefreut, alte Schulfreunde oder auch aktive Luisenschüler zu treffen, die spannende Dinge aus dem Schulalltag erzählen konnten. Es überkam mich dabei immer ein wohliges und nostalgisches Gefühl. So ist es jetzt noch. Die Arbeit im Vorstand ist einfach toll, weil man so immer noch ein kleiner Teil der Schule ist. Man interagiert mit der Schulleitung, dem Kollegium und teils den Schülern selbst und kann für aktuelle Schülergenerationen auch ein bisschen was bewegen und mitgestalten.
Rückblickend auf meine Schulzeit: Was möchte ich jetzigen Schülern mit auf den Weg geben?
Genießt eure Schulzeit. So eine unbeschwerte Zeit kommt wahrscheinlich nicht wieder. Aber nehmt die Schule und vor allem das Lernen auch trotzdem ernst. Ihr macht das für euch und eure Zukunft. Auch wenn es manchmal nicht ersichtlich ist, warum man für eine doofe Klausur lernen sollte, spätestens bei der Bewerbung um einen Ausbildungs- oder Studienplatz werdet ihr es euch selber danken, einen bestmöglichen Abiturschnitt bekommen zu haben.